Hoffnung und Frohlocken
Schrobenhausen (SZ) Lieder von Glauben und Liebe, von Hoffnung und Frohlocken,
von Vertrauen und Gnade erfüllten am Sonntagabend St. Jakob.
Capella Nova
Ingolstadt begeisterte beim Benefizkonzert in Schrobenhausen. - Foto: Hammerl
Zu Gast war
das Vokalensemble Capella Nova aus Ingolstadt, das
mehr als etwa 80 Zuhörer verdient hätte.
Auf eine lange Geduldsprobe stellen die umliegenden Kirchenglocken
Konzertbesucher wie Chormitglieder, die bereits im Chorraum stehen und auf
Pfarrer Josef Beyrers Grußwort warten. Dann endlich
ist der letzte Ton verklungen, und der Stadtpfarrer nimmt das bevorstehende
Konzert zum Anlass, auf den Papstbesuch zu verweisen und viele damit
verbundene, musikalisch hochwertig gestaltete Gottesdienste, die das Lob Gottes
verkündeten, was allerdings aus seiner Sicht zu wenig öffentliche
Aufmerksamkeit erfahren habe.
Der gespannten Aufmerksamkeit der Anwesenden darf Capella
Nova sicher sein. Carola Huber, Monika Metzger, Sabine Moosheimer
(Sopran), Katrin Haug, Rita Höhnl (Alt), Jochen
Dormann, Wolfgang Kampe (Tenor) sowie Thomas Haug und Jakob Winter (Bass)
erfreuen mit ausdrucksstarken Stimmen, die jede für sich solotauglich sind und
gemeinsam ein wunderbares Klangerlebnis ergeben. „Jauchzet dem Herrn alle Welt“
von Felix Mendelssohn Bartholdy gibt als Auftakt
bereits den Tenor des Abends wieder.
Gott loben, der Freude über sein Werk Ausdruck verleihen und ihm danken, das
sind die Botschaften des Abends. Botschaften, die mit dem mahnenden Lied „Nicht
vom Brot allein lebt der Mensch“ (Bertold Hummel, 1925 bis 2002) eine ganz
besondere Bedeutung erlangen. „Dabei ist es so wichtig, einen vollen Bauch zu
haben“, sagt Thomas Haug mit Blick nach Afrika, wo derzeit „eine Katastrophe
unermesslichen Ausmaßes die Menschen ereilt hat“. Grund genug für den
neunköpfigen A-capella-Chor, ein Benefizkonzert zu
geben. 800 Euro sind es gut eine Stunde später, die in den Körben am Ausgang
liegen und an Pater Anton Mahl und seine Missionsstation North Horr nach Kenia gehen werden. Haug betont, wie gut es sei,
eine Adresse für die Spende zu haben, bei der hundertprozentig sicher ist, dass
das Geld ankommt und zweckdienlich sowie nachhaltig eingesetzt wird.
Vom 16. Jahrhundert bis zur Moderne spannt sich der Bogen der Kompositionen von
Orlando di Lasso, Hans Leo Hassler, Melchior Vulpius,
Melchior Franck, Heinrich Schütz, Lajos Bárdos,
Maurice Duruflé, Bertold Hummel und Javier Busto. Neun einzelne Rufer vereinen sich in „Ich bin eine
Stimme eines Rufers“ von Melchior Vulpius zu einem
stimmgewaltigen Lobpreis, lebhaft ertönt die Cantate domino
canticum novum von Hassler.
Was auch immer Capella nova
erschallen lässt – es hat dank der Stimmgewalt der Interpreten
Gänsehautcharakter in der dämmrigen Kirche.
Eine Zugabe lässt sich der Chor entlocken, mit der zweiten, Alta Trinita, ziehen die Sänger durch das Kirchenschiff und
stellen sich am Ausgang zum Spalier auf, wo ihnen nach ohnehin kräftigem
Applaus noch so mancher begeisterte Konzertbesucher die Hand schüttelt und sich
ganz persönlich für ein ganz besonderes Konzerterlebnis bedankt.
Von Andrea Hammerl